Ölsaatenhandelstag 2013

Tagungsergebnis: 
Entwicklungsperspektiven des Rapsanbaus im Fokus

Der Ölsaatenhandelstag 2013 auf Burg Warberg fand wieder in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA), dem Bundesverband dezentraler Ölmühlen (BdOel), dem Deutschen Verband des Großhandels mit Ölen, Fetten und Ölrohstoffen (Grofor), dem Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) und der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) statt.

„Vor dem Hintergrund aktueller politischer Entscheidung noch an Entwicklungsperspektiven des Rapsanbaus in Europa zu glauben, fällt schwer“, stellt Bernd Kleeschulte, Vorsitzender des Ölsaatenauschusses des Bundesverbandes der Agrarge­werblichen Wirtschaft e. V. (BVA), anlässlich des Ölsaatenhandelstages fest. Der Ausschussvorsitzende ist jedoch davon überzeugt, dass der Rapsanbau, der zur wirtschaftlichen Risikominimierung im Ackerbau beiträgt, mit seinen leistungsstarken Sorten, nicht aus der Fruchtfolge in Deutschland wegzudenken ist. Aus diesem Grund begrüßt er es sehr, auf dem diesjährigen Ölsaatenhandelstag mit kompetenten Vertretern aus Anbau, Züchtung und Verarbeitung über die Zukunft des Raps in Deutschland diskutieren zu können.

„Gute Ernte vor schwierigem politischen Umfeld“, so skizzierte Stephan Arens, Geschäfts­führer der UFOP, die aktuelle Situation des deutschen Rapsmarktes. Mit 5,77 Mio. t Ernte wurde in Deutschland das Vorjahresergebnis um 20% übertroffen. Dies ist im Wesentlichen auf eine Ausweitung der Anbaufläche aber auch auf bessere Erträge zurückzuführen. Die Ölgehalte schwanken zwischen 39 – 47%, fallen aber meist mit 42 – 44% durchschnittlich aus. Auch in der EU ist jedoch eine Ausweitung der Anbaufläche von Raps zu verzeichnen. So stieg mit 6,6 Mio. ha die Anbaufläche um 6% an. Die EU-Kommission erwartet daher eine EU-Rapsproduktion von rund 20.5 Mio. t. Überschattet wird die aktuelle Marktlage bei Raps jedoch von der Diskussion um die Fortführung der EU-Biokraftstoffpolitik und dem vorläufigen Verbot der Neonicotinoide, berichtet Stephan Arens weiter. Dennoch führen die aktuellen politischen Debatten nicht dazu, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern die Branche ist aufgerufen, gemeinsam noch stärker auf die positiven Effekte des Rapsanbaus hinzuweisen.

Auch Wilhelm F. Thywissen, geschäftsführender Gesellschafter der Ölmühle C. Thywissen Gmbh, weist in seinem Vortrag auf die positive Bedeutung des Rapsanbaus hin, der ein integrativer Bestandteil einer marktorientierten und umweltfreundlichen Landwirtschaft in der EU ist. Nicht zuletzt auch die Rapsschrotproduktion trägt ihren Beitrag dazu bei. Die Versorgung mit heimischen Futtermitteln wäre ohne die Koppelproduktion der Biokraftstoffproduktion deutlich niedriger und der Importbedarf für Eiweißfuttermittel deutlich höher, so Thywissen abschließend.

 

 

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