Biodiversität

18.04.2019

Bundesregierung schätzt Datenlage als nicht aussagefähig ein

Der Verlust der Artenvielfalt schreitet weltweit und auch in Deutschland weiter voran, erklärten in einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung Abgeordnete und die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Biodiversität im Boden. Demnach sei der gut dokumentierte Verlust bei Vögeln und Bestäubern in weiten Teilen der Gesellschaft bekannt.

Die Bundesregierung stellt in ihrer Antwort fest: „Erkenntnisse über eine mögliche Gefährdung von Bodenfruchtbarkeit durch Humusverlust und Verlust von Bodenlebewesen nach Regionen, Zeiträumen und Sektoren liegen nicht vor.“ Weiter heißt es, dass für mineralische Böden unter Ackernutzung im europäischen Ausland ab 1990 jährliche Humusverluste bis 1,3 t/ha durch wiederholte Bodeninventuren bilanziert wurden. Aufgrund der derzeitigen Datenlage sei eine Einordnung der deutschen Verhältnisse jedoch nicht möglich. Ferner lägen der Bundesregierung zu den Auswirkungen und Wechselwirkungen  des  Rückgangs  der  oberirdischen  Biodiversität –  wie beispielsweise Vögel und Insekten – in Agrarlandschaften in Deutschland auf die Biodiversität keine Erkenntnisse vor.

Es habe sich gezeigt, dass die bisher verfügbaren Daten nicht ausreichen, um die Veränderungen der Bodenqualität bundesweit zu messen. Hierfür würde derzeit eine  zusätzliche  Datenerhebung  über  Fernerkundung  (Sentinel-Satelliten) geprüft. Ein Bodenschutzindikator könne nach Einschätzung der Bundesregierung frühestens in die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2020 aufgenommen werden.