Der Klimawandel fördert die Verbreitung von Schädlingen

11.06.2021

Eine wissenschaftliche Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zeigt, dass die Auswirkungen des Klimawandels das Risiko einer Ausbreitung von Schädlingen in land- und forstwirtschaftlichen Ökosystemen erhöhen werden. Insbesondere sind kühlere arktische, boreale, gemäßigte und subtropische Regionen betroffen. So kann z. B. ein einziger, ungewöhnlich warmer Winter ausreichen, um die Etablierung invasiver Schädlinge zu unterstützen.

Einige Schädlinge, wie z. B. der Herbst-Armeewurm (der sich von einer wachsenden Anzahl von Kulturen ernährt, einschließlich Mais, Sorghum, Hirse) und Tephritid-Fruchtfliegen, haben sich aufgrund des wärmeren Klimas bereits ausgebreitet. Andere, wie die Wüstenheuschrecke (der zerstörerischste Migrationsschädling der Welt), werden aufgrund des Klimawandels voraussichtlich ihre Migrationsrouten und ihre geografische Verteilung ändern.

Die Hälfte aller neu auftretenden Pflanzenkrankheiten wird durch den weltweiten Reiseverkehr und den Handel verbreitet, die sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht haben, während das Wetter der zweitwichtigste Faktor ist. Schädlinge können oft nicht ausgerottet werden, sobald sie sich in einem neuen Gebiet etabliert haben, zudem ist ihre Behandlung zeitaufwändig und teuer. Die durch den Klimawandel verursachte Schädlingszerstreuung und die Intensität bedrohen dadurch auch die Ernährungssicherheit insgesamt. Invasive Schädlinge sind auch einer der Haupttreiber für den Verlust der biologischen Vielfalt.

Die FAO schätzt, dass jährlich bis zu 40 Prozent der weltweiten Pflanzenproduktion durch Schädlinge verloren gehen. Jedes Jahr kosten Pflanzenkrankheiten die Weltwirtschaft über 220 Milliarden Dollar und invasive Insekten mindestens 70 Milliarden Dollar.

Um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Pflanzengesundheit abzumildern, wird auf eine verstärkte internationale Zusammenarbeit gesetzt, auf verbesserte Maßnahmen zur Begrenzung der internationalen Ausbreitung von Schädlingen durch Handel und Reisen, Anpassungen der Pflanzenschutzprotokolle, weitere Forschungsarbeiten sowie mehr Investitionen in die Stärkung der nationalen Pflanzenschutzsysteme und -strukturen.

"Die Erhaltung der Pflanzengesundheit ist von grundlegender Bedeutung, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Die Erhaltung der Pflanzengesundheit ist ein integraler Bestandteil unserer Arbeit für effizientere, integrativere, widerstandsfähigere und nachhaltigere Agrar- und Ernährungssysteme", betonte der Generaldirektor Dr. Qu Dongyu.