Ernährungssicherheit, Innovation und starke ländliche Räume

17.08.2021

BVA veröffentlicht Positionen zur Bundestagswahl 2021

In 40 Tagen ist die Bevölkerung aufgerufen, die Weichen für die Politik der nächsten vier Jahre zu stellen. Der Präsident des Bundesverbandes Agrarhandel e. V. (BVA), Rainer Schuler, erklärte aus diesem Anlass: „Wir befinden uns mitten im Umbruch. In den letzten Wochen und Monaten wurden auf europäischer Ebene einige politische Entscheidungen getroffen, die auf einen Umbau der gesamten Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit abzielen.

Die nationale Umsetzung dieser Entscheidung wird auch durch die Zusammensetzung der nächsten Bundesregierung beeinflusst.“ Da diese Entwicklungen Auswirkungen auf jeden Einzelnen haben werden, sei es wichtig, dass jeder sein Wahlrecht wahrnimmt.

Der Agrarhandel kann und möchte einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, das Lebensmittelsystem nachhaltiger zu gestalten. Sei es durch Veränderungen in den Unternehmen selbst oder durch spezielle Beratungs- und Unterstützungsangebote für die Landwirtschaft. Damit die Branche gleichzeitig ihrer wichtigen Funktion zur Gewährleistung einer ausreichenden Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln gerecht werden kann, müssen die Rahmenbedingungen stimmen.

Unter dem Titel „#btw2021: Handel(n) für Ernährungssicherheit, Innovation und starke ländliche Räume“ veröffentlichte der BVA heute seine Empfehlungen an die nächste Bundesregierung. In dem Papier macht der Verband deutlich, was die Agrarhandelsunternehmen benötigen, um sowohl mehr Nachhaltigkeit als auch Ernährungssicherheit liefern zu können.

BVA-Präsident Schuler hob dazu hervor: „Wir stehen dafür, Nachhaltigkeit global zu betrachten und setzen uns daher dafür ein, an den Gunststandorten eine effiziente Nahrungsmittelproduktion zu erhalten. Zu dieser gehört auch ein nachhaltiger Betriebsmitteleinsatz sowie Technologieoffenheit bei Innovationen, wie zum Beispiel Züchtungsverfahren, die eine schnellere Entwicklung standortangepasster Sorten ermöglichen.“ Darüber hinaus haben die Agrarhandelsunternehmen auch einige digital-, wirtschafts- und verkehrspolitische Anliegen an die nächste Bundesregierung. So fordert der BVA erneut die längst überfällige Schließung der Lücken beim leistungsstarken Mobilfunk- und Breitbandnetz im ländlichen Raum. Zudem spricht sich der Verband dafür aus, die bürokratische Belastung sowie die Abgabenlast zu senken, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sicherzustellen. Die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit erfordere auch europaweit einheitliche Regelungen für Sorgfaltspflicht entlang der Lieferketten. Bei der Diskussion über eine Flexibilisierung der Arbeitszeit dürfe nicht nur an die Arbeitnehmer im Homeoffice gedacht werden. Auch für Branchen mit starken saisonalen Arbeitsspitzen, wie dem Agrarhandel, bedarf es praktikabler Lösungen. Mit Blick auf den Verkehr fordert der Verband im Sinne des Klimaschutzes eine Anpassung des maximal zulässigen Gesamtgewichtes vorzunehmen. Zudem drängt er auf eine schnelle und unbürokratische Lösung bei der Rückerstattung der zu viel gezahlten LKW-Maut, die nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom Oktober 2020 nun endlich erfolgen müsse.