Genome Editing

13.11.2020

Chancen nutzen, fordert der Grain Club

Von neuen Techniken der Pflanzenzüchtung wie dem Genome Editing erwarten Experten erhebliche Fortschritte für eine nachhaltigere, an die Folgen des Klimawandels angepasste, Landwirtschaft. Mit einem breiten gesellschaftlichen Dialog und der sachlichen Debatte um einen angemessenen rechtlichen Rahmen, müssten alle Beteiligten dazu beitragen, dass man die Chancen der neuen Techniken auch nutzen könne.

Vgl. dazu den Bericht im BVA-Nr. 36/20 vom 11.09.2020.

Das sind die zentralen Botschaften, die zum Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe " Dialog Genome Editing“, die am 9. November 2020 digital stattfand, thematisiert wurden. Unter dem Titel „Mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft mit neuen Züchtungstechniken – Rahmenbedingungen, Perspektiven, Beispiele" hatte der Grain Club, in einem Zusammenschluss von 18 Verbänden der Agrar- und Ernährungswirtschaft, darunter auch der BVA, dazu eingeladen, die Veranstaltung im Livestream zu verfolgen und mitzudiskutieren.

Friedliche Koexistenz zweier Züchtungsstrategien – Innovationen für Europa

Der Agrarwissenschaftler und Direktor von agroecology.science – Institute of Sustainable Food & Farming Systems, Prof. Dr. Urs Niggli , hob die Bedeutung einer nachhaltigeren Landwirtschaft hervor. Niggli betonte den klaren wissenschaftlichen Unterschied zwischen klassischer Gentechnik mit Übertragung von artfremden Genen und den neuen Züchtungstechniken. Niggli plädierte für zwei Züchtungsstrategien: Eine, die auf der traditionellen Kreuzungszüchtung basiere, und die vor allem die Öko-Züchter erfolgreich verfolgen, und eine, die auf der Genom-Editierung basiere. Bei letzterem Weg sei absehbar, dass rasch sehr große Fortschritte möglich werden, ist Niggli überzeugt. Beide Wege sollten nach seiner Einschätzung in einer Art der friedlichen Koexistenz intensiv verfolgt werden.

Dr. Sabine Jülicher – Direktorin für Sicherheit von Lebens- und Futtermitteln, Innovation, DG SANTE, Europäische Kommission – stellte heraus, dass neue Züchtungstechniken zur Zielerreichung der Farm-to-Fork-Strategie der EU-Kommission beitragen könnten, Landwirtschaft nachhaltiger zu machen.

Nächster Termin der digitalen Veranstaltungsreihe „Dialog Genome Editing“

Die Veranstaltung war die erste Ausgabe der digitalen Veranstaltungsreihe „Dialog Genome Editing“. Die zweite Veranstaltung wird als Fachpodium im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) 2021 stattfinden:

  • Digitales Event, 22. Januar 2021, 8:00 bis 9:00 Uhr: „Versorgungssicherheit in Zeiten des Klimawandels: Rolle der Neuen Züchtungstechniken und des internationalen Agrarhandels“