GFFA-Fachpodium: Klimaresiliente Ernährungssysteme

22.01.2021

Beitrag der Neuen Züchtungstechniken – global und in Europa

Die Verbändeallianz Grain Club (GC) aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft, welcher auch der BVA angehört, blickte in ihrem Beitrag auf dem Global Forum for Food and Agriculture GFFA 2021 aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Bedeutung der neuen Pflanzenzüchtungstechniken (NZT) für klimaresiliente Ernäh-rungssysteme.

Das GFFA 2021 findet traditionell während der Internationalen Grünen Woche (IGW) statt. Aufgrund der Corona-Pandemie waren in diesem Jahr alle Veranstaltungen digital organisiert. Das GFFA-Fachpodiums bot für einen intensiven fachlichen Austausch insgesamt 17 Einzelveranstaltungen von Akteuren aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Mit Genome Editing klimabedingte Ertragsrisiken mindern

Die Teilnehmenden wie Prof. Dr. Matin Qaim, Professor für Welternährungswirtschaft und Rurale Entwicklung an der Universität Göttingen, Jörg Migende, Chief Development Officer Agrar in der BayWa AG, Pedro Gallardo Barrena, Vizepräsident von COPA, des europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbandes und auch Norbert Lins MdEP, Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im Europäischen Parlament waren sich während des online-Fachpodiums unter der Moderation von Christiane Freitag von der Genuis GmbH einig, dass die landwirtschaftliche Produktivität weltweit durch steigende Anforderungen an den Klimaschutz gefordert ist. Schwankende Ernteergebnisse infolge des Klimawandels stellen die Landwirtschaft vor große Herausforderungen und erfordern effiziente und zugleich gesellschaftlich bzw. politisch vertretbare Anpassungsmaßnahmen.

Internationalen Agrarhandel fördern und Rechtssicherheit schaffen

Demnach braucht es widerstandsfähige Pflanzensorten, erzeugt mit Hilfe von innovativen Techniken wie dem Genome Editing. Sie können klimabedingte Ertragsrisiken mindern und zur weltweiten Versorgungssicherheit beitragen. In der Diskussion betonten die Sprecher, dass der internationale Agrarhandel dabei lokale Engpässe ausgleichen und klimatisch bedingte Standortvorteile für den Anbau bestimmter Nahrungsmittel ausnutzen kann. Durch die derzeitige Situation ist das für Unternehmen in Deutschland nicht möglich und es besteht die Ge-fahr, vom internationalen Wettbewerb abgehängt zu werden. Umgekehrt könnte die Entwicklung auch Länder wie Brasilien isolieren, wenn die EU sich neuen Züchtungstechniken weiter verschließt. Denn aktuell fehlt es an Möglichkeiten nachzuweisen, ob ein bestimmtes Produkt mit Hilfe neuer Züchtungsmethoden hergestellt worden ist. Hier müsse die Politik Rechtssicherheit auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse schaffen.