Pressemitteilung Pflanzenschutzmittel

23.09.2016

Weniger Pflanzenschutzmittel verkauft

Köln - Im Wirtschaftsjahr 2015/2016 verzeichnete der private Agrarhandel ein rückläufiges Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln. Ursache dafür sind sowohl ein Rückgang der Anwendungen als auch ein Trend zur Reduzierung der Aufwandmengen je Behandlung sowie der Einsatz älterer, weniger hochwertiger aber auch günstiger Produkte. Das erklärte Stefan Knittel, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA), anlässlich des Nacherntegesprächs am Dienstag in Köln. In einigen Regionen konnten notwendige Behandlungen nicht oder nur verspätet durchgeführt werden, weil die Böden nach starken Niederschlägen nicht befahrbar waren.

Das Verbot der insektiziden Beizung von Rapssaatgut hat sich in diesem Jahr spürbar auf die Erträge und die Behandlungsintensität ausgewirkt, so Knittel weiter Viele Bestände mussten wegen des Befalls mit  Erdfloh im Herbst 2015 mehrfach gespritzt werden. Ein ähnliches Problem zeichnet sich für den Herbst 2016 ab.

Wo im Frühjahr 2016 aus Kostengründen oder wegen des aufgeweichten Bodens auf Pflanzenschutz verzichtet wurde, führte das zu Ertragsverlusten aber insbesondere zu empfindlichen Qualitätsverlusten. Große Niederschlagsmengen sorgten in den südwestdeuten Anbaugebieten für Kartoffeln für einen extremen Krankheitsdruck und aufwändigere Pflanzenschutzmaßnahmen als in den Vorjahren.

Das abgelaufene Jahr machte erneut deutlich, dass der chemische Pflanzenschutz ein unverzichtbares Instrument zur Sicherung der Erträge und Qualitäten ist. Mit Sorge verfolgt der BVA deshalb die politischen Diskussionen um die Neu- und Wiederzulassung von Wirkstoffen. „Die Agrarbranche benötigt verlässliche Rahmenbedingungen und darf nicht zum Spielball der Tagespolitik werden“, fordert Knittel. Der verantwortungsbewusste Einsatz von Pflanzenschutzmitteln dürfe nicht durch eine Ausdünnung der Wirkstoffpallette eingeschränkt werden.

 

Der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V. (BVA) ist die Interessenvertretung des privaten Agrarhandels in Deutschland. Unsere Mitgliedsunternehmen bereiten, die von der Landwirtschaft gelieferten Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, qualitativ durch Trocknung und Reinigung auf und vermarkten diese Produkte als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Zudem vertreiben sie sowohl Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemittel als auch Futtermittel an die Landwirtschaft. Unsere Mitglieder haben eine entscheidende Funktion in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette inne.

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