Strukturwandel

21.02.2020

Deutlicher Rückgang an landwirtschaftlichen Betrieben prognostiziert

Die Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank (DZ Bank) prognostiziert nach Ergebnissen einer Studie „Deutsche Landwirtschaft unter Druck“ für die Zeit bis 2040 in Deutschland einen deutlichen Rückgang an landwirtschaftlichen Betrieben. Nach Berichten erhöhen insbesondere die fortschreitende Digitalisierung im Agrarbereich und das dafür notwendige Investitionsvolumen den Druck zur Bildung größerer Betriebseinheiten, lautet das Ergebnis der DZ Bank.

Zugleich sei infolge der sich weiter verschärfenden Nachfolgeproblematik und der Verrentung der in den 1960er Jahren geborenen geburtenstarken Jahrgänge mit einer verstärkten Dynamik beim Höfesterben zu rechnen.

Betriebsgrößen verzeichnen deutliches Wachstum

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland soll sich daher nach Einschätzung der DZ Bank bis zum Jahr 2040 auf nur noch etwa 100.000 verringern, im Vergleich zu aktuell 267.000. Bleibt es bei den derzeitigen Angaben der landwirtschaftlichen Gesamtnutzfläche, würde damit die durchschnittliche Betriebsgröße von derzeit 62,4 ha auf dann rund 160 ha ansteigen.

Durch die Digitalisierung reduzieren sich zusätzlich die Zahl der Erwerbstätigen im Agrarsektor bis 2040 um die Hälfte auf rund 325.000, schätzten die Analyten der DZ Bank. Außerdem sei davon auszugehen, dass künftig vermehrt auf familienfremde Fachkräfte zurückgegriffen werde. Demnach werde die deutsche Landwirtschaft in 20 Jahren zwar von inhabergeführten Unternehmen geprägt sein, aber der Form nach von großen, kapitalintensiven und betriebswirtschaftlich organisierten Agrarunternehmen.

Ökolandwirtschaft als Existenzsicherung für traditionelle Familienbetriebe?
Die besten Überlebenschancen für den traditionellen Familienbetrieb sehen die Analysten der DZ Bank im Sektor Ökolandwirtschaft. Infolge der Umweltschutzbemühungen, veränderter Ernährungsgewohnheiten und des intensiven Wettbewerbs in der konventionellen Landwirtschaft sei bis 2040 von landesweit 45.000 ökologisch bewirtschafteten Höfen in Deutschland auszugehen, gegenüber aktuell 27.000. Der Anteil der im Ökolandbau bewirtschafteten Fläche soll demnach auf rund ein Fünftel der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche steigen.