Pflanzenschutz sichert nachhaltig Ernteerträge

21.03.2023

DER AGRARHANDEL appelliert an die Agrarminister der Länder

Anlässlich der bevorstehenden Agrarministerkonferenz in Büsum appelliert DER AGRARHANDEL an die Agrarminister der Bundesländer, die massive Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln kritisch zu hinterfragen, da auch weiterhin eine effiziente Landwirtschaft in Deutschland möglich sein muss. „Tatsächlich sind schon heute wirksame Schädlingsbekämpfung und Resistenzmanagement äußerst herausfordernd“ so DAH-Geschäftsführer Martin Courbier, der in diesem Zusammenhang auf den gültigen Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) verweist. Die Entstehung von Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel bei Krankheiten, Schädlingen und Unkräutern hat laut NAP in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Gründe hierfür liegen u. a. in der zunehmend geringer werdenden Zahl verfügbarer Wirkstoffe mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen. 

„Der integrierte Pflanzenschutz muss weiter gestärkt werden, überbordende Bürokratie und Aufzeichnungspflichten sind zu vermeiden. Bevor nicht die erweiterte Folgenabschätzung zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln vorliegt, dürfen keine voreiligen politischen Entscheidungen getroffen werden“ empfiehlt Courbier und betont weiter, dass die Effekte einer leichtfertigen Verringerung der landwirtschaftlichen Produktivität an Gunststandorten wie Deutschland auf die globale Ernährungssicherung nicht zu unterschätzen seien. Der Beitrag des Pflanzenschutzes zur globalen Erntesicherung der wichtigsten Nahrungspflanzen wie u.a. Weizen, Mais, Reis und Soja wird auf 19-30 Prozent geschätzt. Die vorgeschlagene Reduktion der Pflanzenschutzmittelanwendung um 50 Prozent in der EU kann zu einem Produktionsrückgang bei Getreide von voraussichtlich 37 Mio. Tonnen führen, wie Experten berechnet haben. Dies entspräche in etwa dem aktuellen Exportausfall am Weltmarkt durch den Ukrainekrieg. In Deutschland und der EU ist zwar weiterhin von einer sicheren Lebensmittelversorgung - wenn auch zu höheren Lebensmittelpreisen - auszugehen, die Lage für schwächere Wettbewerber am Weltagrarmarkt wird sich jedoch erheblich verschärfen.

 

DER AGRARHANDEL

DER AGRARHANDEL ist die Interessenvertretung des Agrarhandels in Deutschland. Seine Mitgliedsunternehmen beliefern die Landwirtschaft mit Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie Futtermitteln. Sie erfassen bundesweit Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, und vermarkten sie als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Auch zählen internationale Im- und Exporteure sowie Makler von Agrarerzeugnissen zu den Mitgliedern. DER AGRARHANDEL ging 2022 aus einer Verschmelzung des Bundesverbands Agrarhandel e.V. (BVA) und des Vereins der Getreidehändler der Hamburger Börse e.V. (VdG) hervor. Er unterhält Geschäftsstellen in Hamburg und Berlin.

 

Pressekontakt
Martin Courbier                                                                                           
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